Todesnacht
Blitzende Klinge
stößt auf dich nieder,
tief in dein Fleisch,
wieder und wieder.
Opfer des Zufalls,
Töten als Spiel.
Wahllos und sinnlos,
du bist das Ziel.
Engel des Todes,
sie sind nun da.
Schreie verstummen.
der Tod ist nah
Spritzendes Blut,
klaffende Wunden.
Dein Leichnam, er wird
am Morgen gefunden.
(Copyright: hendrik martin eißler)
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Die Tat
Die Tat ist lange her,
doch es gibt keine Nacht
in der sie nicht einmal
in deinem Traum erwacht.
Erinnerung schlägt dir
mit Fäusten ins Gesicht.
Verdrängen kannst du sie,
vergessen jedoch nicht.
Du trägst sie tief in dir,
nichts macht sie ungescheh’n.
Dein ganzes Leben lang
wird die Tat mit dir geh’n.
Denn niemand trägt die Last,
niemand der dich befreit,
niemand der dich versteht
und niemand der verzeiht.
(Copyright: hendrik martin eißler)
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Jennifer
Jennifer, im schwarzen Kleide,
mit dem dunkelroten Mund,
mit den leuchtend blauen Augen,
mit dem Busen herrlich rund.
Jennifer, so standst du vor mir,
und du hast mich angelacht.
Du warst ohne jeden Zweifel
die Verführung dieser Nacht.
Jennifer, wir tanzten, lachten,
und dann gingen wir zu dir.
Deine zarten Küsse weckten
in mir diese wilde Gier.
Jennifer, ein Gläschen Rotwein,
das ich gerne mit dir trank,
machte mich urplötzlich schläfrig,
bis ich hilflos niedersank.
Jennifer, und nun erwach ich
jäh aus diesem tiefen Traum.
Du stehst vor mir, und ich liege
hier in diesem kalten Raum.
Jennifer, ich fühl mich elend,
und das Licht, es blendet grell.
Du zeigst mir dein schönstes Lächeln,
in der Hand noch das Skalpell.
Jennifer, mein schwarzer Engel,
warum hast du mich erwählt?
Langsam schau ich an mir runter,
spüre, wie der Schmerz mich quält.
Jennifer, du mieses Luder,
du verfluchte Teufelsbraut,
du hast mir mein Herz voll Liebe
und noch vieles mehr geklaut.
(Copyright: hendrik martin eißler)
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Das
Geheimnis der Sennalm
Den Weg hoch zur Sennalm sah man sie oft geh’n,
die Tochter des Wirtes, so hübsch anzuseh’n.
Im Dorf jeder Jüngling hätt’ sie gern gefreit,
doch sie meinte immer, es wär’ nicht die Zeit.
Dann kam dieser Fremde aus der fernen Stadt.
Was war wohl der Grund, der ihn hergeführt hat?
Die Menschen, in Sorge, sie sprachen sodann
„Wer ist dieser Fremde? Was will dieser Mann?
So saß er im Wirtshaus, sah starr vor sich hin.
Der Wirt fragte mürrisch: „Was hast du im Sinn?
Sag, Fremder, was führt dich in unseren Ort?“
Der Mann schaute zu ihm, doch sprach er kein Wort.
Die Tochter des Wirtes, sie saß nebenan.
Ihr Blick wie gebannt auf den wildfremden Mann.
Sie stand auf und lachte, sie ging auf ihn zu:
„Woher kommst du, Fremder und wohin gehst du?
Der Fremde blieb wortlos, hat leise gelacht.
Er zahlte und ging dann hinaus in die Nacht.
Die Tochter des Wirtes war morgens verschwunden,
ihr Strumpfband, es wurd’ auf der Sennalm gefunden.
Das liebliche Mädchen wird seither vermisst.
Man rätselt, was mit ihr geschehen wohl ist.
Und selbst der Inspektor fand keinen Beweis,
die Sennalm, sie gibt ihr Geheimnis nicht preis.
(Copyright: hendrik martin eißler)
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